Sonntag, 1. November 2015

Probenähen

Bei fb habe ich mich bei einer Probenährunde von kaidso-onlinekurse "beworben". Mit mehr Glück als Verstand habe ich es unter die ~30 Auserwählten geschafft :D
Wir durften mit den tollen Videos von Svenja lernen, wie wir unseren eigenen Hosenschnitt konstruieren und mit der selbst erstellten Schablone dann verschiedene Hosen maßschneidern. Diese Probenährunde bezog sich explizit auf die Straight Leg und die Hot Pants, wir konnten aber auch die verschiedenen Arten von Leggins kennen lernen.
Natürlich kommt es erstens anders und zweitens als man denkt.
Die ersten Tage war ich hoch motiviert und mit viel Zeitaufwand dabei, immerhin bis meine Schnittschablone fertig war. Danach kam ich aus verschiedensten Gründen nicht mehr so viel zum Schniedern, und mit dem Zeitmangel wurde auch die Motivation immer müder...
Spätestens bei der ersten richtigen Hose stellte sich heraus, dass nun die eigentliche Arbeit erst beginnt: Jeder neue Stoff erfordert neue Korrekturen am Schnitt. Webware verhält sich anders als Jeans mit 5% Elastan oder 10% Elastan oder oder oder Jersey^^
Meine Hosen sind von Perfektion noch ein Stück weit entfernt, trotzdem bin ich ganz zufrieden.


Die Hotpants ist am Tag der Deadline noch schnell durch die Maschine geflitzt, leider sieht man das auch. Die Schrittnaht und die Innenbeine müssten noch korrigiert werden

Es gab viel Unterstützung im Forum und mit Hilfe der Probenäherinnen wird es ein großartiges überarbeitetes "Fehler beheben" - Video geben, es ist also durchaus möglich zu einem Perfekten Ergebnis zu kommen!
Meine Pros und Cons aus dieser Erfahrung:

  • PRO
    • man lernt soooo viel. Man wird auch die Hosen die man bereits besitzt mit anderen Augen betrachten. Tatsätchlich sitzen die meisten gekauften Hosen bei mir nicht gut, obwohl ich eigentlich eine totale Normalo-figur habe. Eine ziemliche Erleuchtung war allein beim Maßnehmen Svenjas Hinweis bzgl. der Bundhöhe. Deshalb:
    • Meine selbstgenähten Hosen werden einfach nicht mehr runterrutschen, egal wie ich mich bewege. Herrlich!
    • für einige Teilnehmerinnen war es die einzige Möglichkeit eine Hose zu besitzen, die tatsächlich und ohne Kompromisse passt.
    • wenn man es einmal gelernt hat kann man es immer wieder (und immer besser!) machen: Maß nehmen, Schnitt erstellen, die Hose anpassen. Bei sich selbst (z.B. Schwangerschaftshosen! wird auch thematisiert) oder auch beim eigenen Kind.
  • CONTRA
    • So eine Hose ist nicht an einem Tag genäht... definitiv. Wer eine schnelle Lösung braucht kauft sich besser einen fertigen Schnitt.
    • Man verbraucht u.U. viel Stoff, bis man mit dem Ergebnis zufrieden ist. Ich habe ca. 1m günstigen Baumwollstoff für 2 Probehosen (bis Mitte Oberschenkel) verbraucht. Den Highscore knackte in unserer Probenährunde eine unerschütterliche Schnitt-Heldin mit 7 Probehosen. Ein altes Bettlaken, eineTischdecke, Vorhänge tuns auch, wichtig ist nur dass das Material nicht elastisch ist.
    • Auch bei perfekt sitzender Probehose ist man vor Überraschungen nicht sicher: da sitzt die Jersey-Leggins auf einmal wie ein nasser Sack und muss an allen Nähten nochmal 2 cm lassen, oder "Huch!" da war wohl doch nicht so viel Elastan im Jeansstoff - hat noch jemand 3 cm für meine Waden über? Danke! Ganz viel Nahtzugabe und ein scharfer Nahttrenner können hier die Laune noch mal gerade so retten. 
Ich bin sehr froh, dass ich mitmachen durfte. Allen, denen klar ist dass die Anfertigung einer maßgeschneiderten Hose so eine Art Königsklasse des Hobbynähens darstellt, kann ich diesen Videokurs nur wärmstens empfehlen.
Bei nächster Gelegenheit werde ich in guten Stretch-Jeans investieren und dann gibts sicher noch bessere Hosen :D 

1 Kommentar:

  1. Ich finde dein Ergebnis ist super geworden:-) Ich war auch mit von der Partie und ich fand das Probenähen genial.
    Tolle Sachen machst du übrigens.
    LG Nine

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